Emil Schumacher Museum, Hagen

5/1966

Emil Schumacher

1966
64,5 x 49,7 cm auf 90 x 70 cm
Aquatinta und Prägedruck
Nachlass des Künstlers

László Maholy-Nagys Komposition A 17 entstand in seiner Zeit als Lehrer am Bauhaus, das für die Erneuerung der Künste steht. Komposition A 17 lässt wie eine Musikkomposition Elemente miteinander interagieren, geometrische Formen werden in Bewegung versetzt. Emil Schumachers Gouache kontrastiert 21 Jahre nach der Desillusionierung des Zweiten Weltkriegs Parallelwelten auf engem Raum: die malerische, düstere Aquatinta-Radierung umschließt die geprägte hell leuchtende Mitte des Blattes, die als Energiefeld das Blatt beherrscht und die Dunkelheit nach außen zu drängen scheint. Der rationalen Konstruktion von 1927, einer Zeit, die an den technischen Fortschritt und die menschliche Vernunft glaubte, steht das expressive Werk des Informels von 1966 gegenüber, als sich der Fortschrittsglaube der 20er-Jahre als Illusion herausgestellt hatte.