Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr

Badende im Bergbach

Ernst Ludwig Kirchner

1921
90 × 78,5 cm
Öl auf Leinwand
Erworben 1966 mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen aus dem Kunsthaus Lempertz, Köln

Das Thema Aktdarstellung war für diese Gegenüberstellung impulsgebend:

Beeinflusst von der Lebensreformbewegung, thematisiert Ernst Ludwig Kirchner in diesem, in Davos entstandenem Gemälde die Nacktheit im Freien als sinnliche Erfahrung und als Loslösung von prüden Moralvorstellungen. Zwischen hohen Tannen und zerklüfteten Felsen erfrischen sich die Badenden im Bergbach – seine Lebensgefährtin Erna Schilling, deren Schwester Gerda und die Ausdruckstänzerin Nina Hardt – ungezwungen und hüllenlos im kühlen Quellwasser. Als Kulisse erheben sich dunkle Tannen, während die Figuren im Zentrum des Bildes durch eine expressive Farbigkeit bestechen. Akzente aus Violett und Gelb treten hervor und bilden einen starken Komplementärkontrast. Die andere Seite des Gemäldes aus Kirchners Brücke-Zeit zeigt eine Atelierszene mit zwei weiblichen Akten.