Osthaus Museum Hagen
Gelbes Bild
Otto Piene
1958
68 × 96,5 cm
Öl auf Leinwand
Erworben in der Galerie Schmela, Düsseldorf 1969
Das Entstehungsjahr des Gemäldes Gelbes Bild gilt als Gründungsjahr der Künstlergemeinschaft ZERO. In seinem Frühwerk entwickelte Piene monochrome Rasterbilder, bei denen er die Farbe mithilfe eines Siebes auf die Leinwand gedrückt hat. Die pastosen Rasterpunkte ergeben sich aus der Anordnung der Sieböffnungen und erzeugen auf der Leinwand eine dynamische Licht- und Schattenstruktur. Piene bezeichnete dieses Phänomen als »Vibration«, die eine Verbindung zwischen Bild und Betrachtenden erzeugen sollte.
Ein anderer Ansatz des künstlerischen Neuanfangs nach 1945 zeigt sich bei Werner Gilles. In seiner szenischen Darstellung Nach der Bombennacht (1950) setzt er sich thematisch mit der Kriegszerstörung auseinander. Im Unterschied zu Pienes radikaler Monochromie, bleibt Gilles in einer abstrakten Gegenständlichkeit in intensiven Farben verhaftet.