Skulpturenmuseum Marl

Spazio Curvo

Gianni Colombo

1992
Ø ca. 500 cm
fluoreszierender Kunststoffring, Schwarzlicht, Motor

Keith Sonniers Tunnel of Tears erweckt das Gefühl, sich in einem hybriden Raum zwischen Analogem und Digitalem aufzuhalten. Sie erinnern an Kritzeleien auf Papier oder digitale Strichzeichnungen und wandern als unter der Raumdecke frei hängende „Tropfen“ förmlich durch den Tunnel. Dabei ändert sich ihre Farbigkeit von Rot über Violett zu Blau. Durch die starken Kontraste zur Dunkelheit des Raumes irritieren sie das Auge und lassen ein leichtes Flirren entstehen. So auch Gianni Colombos Spazio Curvo. Anders als bei Sonnier entsteht die optische Irritation jedoch nicht durch die starre Betrachtung durch das Publikum. Vielmehr befindet sich Colombos Werk in einer beständigen Bewegung, schwirrt förmlich auf der Stelle und zeichnet die Spuren der eigenen Dynamik im dunklen Raum nach. So eint beide Werke nicht nur die evozierte körperliche Erfahrung, sondern auch die damit in Verbindung stehende neue Wahrnehmung des umliegenden Raumes.