Emil Schumacher Museum, Hagen

Tastobjekt 33/1957

Emil Schumacher

1957
28,5 × 25 cm
Weichfaserplatte mit Nägeln
Nachlass des Künstlers

Nur sechs Jahre liegen zwischen den Werken von Emil Schumacher und dem jüngeren Günther Uecker. Beide arbeiten mit Materialcollagen, doch wie anders ist die Zielsetzung dieser zwei Kunstwerke – wenngleich beide mit Nägeln arbeiten. Schumacher knüpft in seinen Tastobjekten der späten 1950er-Jahre an die aktuelle Entwicklung der Kunst nach 1945 an, in der Künstler:innen wie Lucio Fontana den vertrauten Rahmen der Malerei verlassen und ihre Arbeiten in den Raum erweitern. Schumacher experimentiert, sucht seinen Weg zur eigenen Bildsprache im Verhältnis von Raum und Objekt. Uecker nimmt sich den Fernseher vor, ein 1963 seltenes Luxusobjekt im Wohnzimmer – das ZDF ging als zweiter Sender erst in diesem Jahr auf Sendung. Er verwandelt ihn zum Störfaktor des Sehens. Es ist Ueckers Statement gegen das gelenkte Fernsehen und für das freie Sehen.