Emil Schumacher Museum, Hagen

GE-9/1991

Emil Schumacher

1991
58 × 81 cm
Gouache (Mischtechnik) auf schwarzem Bütten mit collagierter Spiegelscherbe
Nachlass des Künstlers

Zwei dunkle Räume – einmal ein Braukeller, einmal schwarzes Bütten – sind die Folien, auf denen sich zeichnerisch die Werke von Keith Sonnier und Emil Schumacher entwickeln. Keith Sonniers Tunnel of Tears von 2002 inszeniert das Licht als tanzende Neonlinien wechselnd in Rot und Blau im Gewölbe. Man kann sich der emotionalen Wirkung des Lichtes, das allein den Raum strukturiert, nicht entziehen. Tränen der Freude, Tränen der Trauer scheinen sich in der Feuchtigkeit des Bodens zu sammeln. In Emil Schumachers Gouache von 1991 durchfurchen weiße Linien das Dunkel des Blattes, wie Lichtblitze in einer dunklen Landschaft, verstärkt noch durch eine mittig eingearbeitete Spiegelscherbe, die durch die wechselnde Position des Betrachtenden das Bild permanent verändert. Beide Künstler machen bewusst, das Licht und Dunkel untrennbare Komplementäre sind.