Emschertal-Museum Herne, Städtische Galerie

Olympia Serie

Wolf Vostell

1972
49 × 69 cm
Serigraphie, Blatt aus einer 3-teiligen Serie
Seit 2006 in der Städtischen Kunstsammlung Herne

Wolf Vostell steht für neue Kunstformen, die sich von den informellen Tendenzen der 1950er und frühen 1960er-Jahre abheben. In Tradition von Fluxus und Happening bezieht er mit seinen Werken Stellung zu aktuellen politischen Themen.

Seine Olympia Serie kritisiert die Euphorie in der Bundesrepublik, die 1972 zunächst mit den in München stattfindenden Olympischen Spielen einsetzt. Seine Kritik bezieht sich ebenfalls auf die verbreitete Ignoranz gegenüber dem Vietnam-Krieg.

Wolf Vostell nutzt Zeitungsfotos von toten oder verwundeten Vietnamesen. Die gerasterte Struktur der ursprünglichen Vorlage bezieht er mit ein und stellt die Körper frei, indem er den Hintergrund bedeckt, sodass nichts von der Person ablenkt. Gewisse Körperteile werden mit einem gezeichneten geometrischen Körper verdeckt, möglicherweise um Verletzungen zu verbergen.