Kunsthalle Recklinghausen
Landschaftsepiphanien
Timm Ulrichs
1972/87
40 × 50 cm
Fotografie
Seit 1992 im Besitz der Kunsthalle Recklinghausen
Kurt Schwitters Landschaft und Hof Opherdicke entstand in einer Schlüsselperiode der Entwicklung der modernen Kunst des frühen 20. Jahrhunderts. Die Wahl des Motivs zeigt Schwitters‘ Interesse an der Darstellung realer Orte, die er durch fragmentierte Formen und geometrische Abstraktionen verändert und damit die Betrachtenden herausfordert, ihre Perspektive auf die Landschaft zu überdenken.
Ulrichs hingegen, Vertreter der Konzeptkunst und des Neo-Dadaismus, repräsentiert mit seinem zeitgenössischen Ansatz die Verschmelzung von Kunst und Leben. Er nutzt den Begriff der Epiphanie für eine Wahrnehmungserweiterung hin zu einer neuen Bedeutung von Landschaft jenseits ihrer physischen Erscheinung. Für die Betrachtung besonders interessant ist, dass er dabei keine real existierende Landschaft, sondern Filmstreifen ablichtet, die durch ihre waagerechte Bildaufteilung wie Horizonte erscheinen.