Kunstmuseum Gelsenkirchen
Mädchen mit Strohhut im Birkenwald
Paula Modersohn-Becker
1903
88,5 × 68 cm
Öl auf Pappe
Erworben 1955
In gedeckten Farben malt Paula Modersohn-Becker ein Mädchen, das die Arme um einen Birkenstamm legt. Mädchen mit Strohhut im Birkenwald ist exemplarisch für das von ihr häufig gewählte Motiv der in die Natur eingebundenen Frauen und Mädchen. Hier spiegelt der Birkenwald das Umland der Künstlerkolonie Worpswede wider, wo Modersohn-Becker Überlegungen zum Farb- und Bildaufbau entwickelte: Aus dem Moment heraus wählt sie die Farben nach ihrem eigenen Empfinden. Die vereinfachten Darstellungen entsprechen nicht länger dem realen Motiv und machen Modersohn-Becker so zur Wegbereiterin des Expressionismus. In ihrer Nachfolge entsteht auch Wilhelm Morgners Gemälde Der Mann auf dem Hügel, dass sich hinsichtlich der Farben und abstrakten Formen noch deutlicher vom seinem Vorbild in der physischen Welt abgrenzt.