Kunstmuseum Gelsenkirchen

Kuss in Liebe

Karl Schmidt-Rottluff

1918
63 × 48 cm
Holzschnitt auf Papier
Erworben 1958

Karl Schmidt-Rottluffs Kuss in Liebe ist exemplarisch für das grafische Schaffen der Brücke-Künstler. So findet der Holzschnitt als Medium bereits seit 1905 vielfach Verwendung und zeichnet sich durch kantige Formen, die Reduzierung auf Linien und Flächen sowie starke Konturen aus. Diese Formsprache und die vereinfacht dargestellten Strukturen sind Ausdruck des expressionistischen Stils und lenken hier das Augenmerk auf die innige Berührung und den Kuss eines Paars. Der unmittelbar intime Austausch und Schmidt-Rottluffs nahezu rohe Darstellungsweise stehen im Kontrast zu Frantisek Kupkas übersinnlichem Gemälde Le rêve. Bei Letzterem scheint es sich um eine Traumdarstellung zu handeln, in der die dargestellten Personen sich weniger direkt, sondern eher auf einer Meta-Ebene verbinden.