Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr

Gegengewichte

Wassily Kandinsky

1926
49,5 × 49,5 cm
Öl auf Pappe
Erworben 1973 mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen und Drittmitteln aus der Galerie Wilhelm Großhennig, Düsseldorf

1922 wurde Wassily Kandinsky von Walter Gropius an das Staatliche Bauhaus nach Weimar gerufen, ein Jahr darauf folgte auch László Moholy-Nagy. Beide zählten zu den bedeutendsten Bauhaus-Meister:innen, übernahmen Vorkurse, leiteten Werkstätten und veröffentlichten Schriften: Kandinsky unterrichtete „Abstrakte Formelemente“, „Analytisches Zeichnen“ und „Freie Malerei“; Moholy-Nagy, zudem Assistent von Gropius, beschäftigte sich mit typografischen Entwürfen und Fotografie.

Wie sich in der Gegenüberstellung zeigt, loten beide in ihren abstrakten Kompositionen das Gleichgewicht der Formen und Farbflächen zueinander aus. Durch gezielte Setzungen und Zuordnungen der Bildelemente schaffen sie zugleich Spannung wie Balance. Kreise und Zirkelschläge reagieren auf Quadrate, Rechtecke und Winkel, große auf kleine Formen, helle Farbfelder auf dunkle.