Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr
Tillya ou Jeune fille à l'éventail
Marie Laurencin
um 1925
50,1 × 43,2 cm
Öl auf Leinwand
Dauerleihgabe der Stiftung Sammlung Ziegler im Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr
Erworben 1960 von Karl und Maria Ziegler, Mülheim an der Ruhr, aus dem Stuttgarter Kunstkabinett, Roman Norbert Ketterer | Städtisches Museum/Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr 1981 | Stiftung Sammlung Ziegler 2002
Eine Dame mit Hut steht jeweils im Fokus dieser beiden Werke: Im Gemälde des rheinischen Expressionisten August Macke bestaunt die Frau mit Sonnenschirm vor einem Hutladen in seitlicher Perspektive die Schaufensterauslage mit elegantem Kopfschmuck. Im Gegensatz hierzu porträtierte die Malerin Marie Laurencin, die zum Künstlerkreis des Atelierhauses Bateau-Lavoir um André Derain, Raoul Dufy und Pablo Picasso gehörte, die geheimnisvolle Tillya frontal, den Betrachtenden zugewandt.
Ihre pastell-zarten Frauenbildnisse erscheinen mit blassen, konturlosen Gesichtern auf den ersten Blick ätherisch und ambivalent in der Rolle zwischen Mädchen und Dame. Die dunklen Augenhöhlen von Tillya mit Fächer und Hut aus der Sammlung Ziegler suggerieren jedoch eine Tiefgründigkeit, die sich ebenso in Marie Laurencins Lyrik zeigt.