Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr

Herbstsonniger Ort

Paul Klee

1921
44 × 35 cm
Öl auf Papier, mit Aquarell und Feder
Dauerleihgabe der Stiftung Sammlung Ziegler im Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr
Erworben 2004 von der Stiftung Sammlung Ziegler aus der Galerie Thomas, München

In Christian Rohlfs lichter Interieurszene fluchten die Linien hin zu einem geöffneten Fenster. Das Bild ist im pointillistischen Stil aus Punkten zusammengesetzt, wodurch eine flirrende Atmosphäre entsteht. Paul Klees Gemälde Herbstsonniger Ort gewährt ebenfalls einen Ausblick: Inspiriert durch die Fenster-Bilder von Robert Delaunay schlüsselt der Bauhaus-Maler die durch ein Fenster gesehene Stadtlandschaft in geometrische Formen auf, wobei Vorder- und Hintergrund verschwimmen. Rechtecke, Trapeze und Dreiecke lassen sich als gestaffelte Häuser und Bäume lesen. Die Farbpalette aus Goldgelb, Rotbraun und Dunkelgrün mutet herbstlich an. 1902 notierte Klee in seinem Tagebuch, dass er „überall nur Architektur, Linienrhythmen, Flächenrhythmen“ sehe. Fortan beschritt er den Weg hin zu einer architektonischen Gliederung des Sichtbaren.