Lehmbruck Museum, Duisburg

Pigmentkubus

Erich Reusch

1970
40 × 40 × 44 cm
Acrylglas und Ruß
Erworben 1972

In den 1960er und 1970er-Jahren erlangte Erich Reusch Bekanntheit durch seine „elektrostatischen Objekte“: Plexiglaskästen, in die der Künstler schwarzen Ruß einbrachte. Abhängig vom Außenklima und der elektrostatischen Aufladung verändert der Kohlestoff seine Position innerhalb des Kubus. Es entsteht eine zufällige, der stetigen Veränderung unterworfene malerische Wirkung, die an die Kunst des Informel denken lässt.

Während die informelle Malerei jedoch die Spontaneität der künstlerischen Produktion nutzte, um das Unbewusste hervorzubringen, überlässt Reusch in seinen elektrostatischen Objekten die Gestaltung den Naturgesetzen und schreibt dem Zufall eine bedeutende Rolle zu. Seine Werke unterliegen einem kontinuierlichen, unaufhörlichen Wandlungsprozess, der zwar von außen beeinflusst, aber nicht gesteuert werden kann.