Lehmbruck Museum, Duisburg

ORThogonale

Annette Wesseling

1997
Jeweils 32,3 × 23,5 × 14,5 cm
Serie von 7 Foto-Leuchtkästen; MDF, Leuchtstoffröhren, CIBA-Transparente
Erworben 1998

In dieser frühen Arbeit ORThogonale der Wilhelm Lehmbruck Stipendiatin Annette Wesseling stehen Spiegelungen und Gegenbilder im Mittelpunkt. Sie nutzte farbige Fotografien von Gebirgsketten, Talsenken, Gipfeln und Wolkenformationen aus den Alpen, die sie als Dias entwickeln ließ. Sie dreht jeweils zwei identische Dias um 90 Grad und präsentiert sie spiegelverkehrt in Leuchtkästen. Durch diese achsensymmetrische Spiegelung verwandeln sich schroffe horizontale Gipfelzüge in steil aufragende Schluchten, in teils amorphe Formen, deren ursprüngliche gegenständliche Grundlage nur noch schwer erkennbar ist. Vielmehr erinnern sie an das monotypische Druckverfahren der Décalcomanie (Abklatschtechnik), das im frühen 20. Jahrhundert sowohl in der Psychoanalyse als auch im Surrealismus große Beliebtheit erfuhr.