MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst, Duisburg
Ohne Titel (Herdbild)
Rosemarie Trockel
1993
200 × 252 × 10 cm
Metall, 7 Herdplatten, Lackfarbe
Im Vergleich zu Lehmbrucks Große Sinnende sehen wir bei Trockel eine abstrakte, minimalistische und subtile Auseinandersetzung mit dem Thema Weiblichkeit. Betrachten wir beide Werke, so können wir uns die Frage stellen, wie Weiblichkeit dargestellt wird. Bei der Großen Sinnenden mag das auf den ersten Blick leichter erscheinen. Bei Trockel sehen wir keinen Menschen, vielmehr sind es einzelne Formen wie der Kreis, der über Jahrhunderte hinweg als Symbol für Weiblichkeit verwendet wurde. Die Herdplatten verweisen auf einen Herd und die Praxis des Kochens. Diese wurde Jahrhunderte lang Frauen zugeschrieben. Trockel beteiligte sich bereits als junge Frau bei feministischen Protesten und wurde zu einer führenden Stimme der feministischen Nachkriegsgeneration. In vielen Kunstwerken setzt sie sich mit diesem Thema auseinander.