Museum Folkwang, Essen
MER Fahrplan (Reklameentwurf)
Grete Stern
1926
23,5 x 17 cm
Silbergelantineabzug und Offsetdruck, Unikat, Fotokollage,
Erworben 1993 mit Unterstützung der Eugen und Agnes von Waldthausen Platzhoff Museumsstiftung, Essen und des Landes Nordrhein-Westfalen
Grete Stern arbeitete vor ihrer Emigration nach Südamerika als Werbegrafikerin und besuchte Fotografieseminare am Bauhaus, wo László Moholy-Nagy einige Jahre zuvor gelehrt hatte. Doch es ist nicht nur die biografische Parallele, die Sterns Reklameentwurf MER Fahrplan mit Moholy-Nagys Komposition A 17 verbindet. Beide Arbeiten bestehen aus geometrischen Formen. Während Moholy-Nagy diese in malerischen Experimenten zu Überlagerung und Transparenz kombiniert, ordnet Stern in Form von Rechtecken und Kreisen ausgeschnittene Fahrkarten, Stadtpläne und Millimeterpapier zu einer Figur an. Diese wirkt durch die Montage einerseits technisch, durch die diagonale Anordnung der Achsen andererseits dynamisch und verweist so auf die Effizienz des modernen Verkehrsmittels.