Museum Ostwall im Dortmunder U

Cerchio spezzato No. 5

Guiseppe Spagnulo

1971
265 x 290 x 174 cm
lackiertes Eisenblech
Erworben in Mailand am 29.03.1975

Während Schwickeraths Werk auf exakten geometrischen Formen basiert, zeigt Giuseppe Spagnulos ebenfalls für den öffentlichen Raum entwickelter Cerchio spezzato No. 5 („Gebrochener Kreis Nr. 5“) alles andere als eine perfekte Form. Ihm geht es nicht um formale Fragen oder um das Verhältnis von Skulptur und Raum – seine Arbeiten sind politisch. Seine „gebrochenen“ Eisenskulpturen entstanden als Reaktion auf die Studierendenproteste Ende der 1960er Jahre. Spagnulo hatte sich an deren Demonstrationen beteiligt und Skulpturen in den Straßen Mailands aufgestellt. Wie viele seiner Zeitgenossen sah er Kunst als Mittel zur Veränderung der Gesellschaft. In dem er die als perfekt geltende geometrische Struktur des Kreises öffnet, verweist er auf die Möglichkeit, gewohnte Strukturen des gesellschaftlichen Zusammenlebens aufzubrechen.