Museum Ostwall im Dortmunder U

Meta-Matic-Zeichnung, diverse von 1959/1960

Jean Tinguely

1998
29,8 x 21 cm
Tuschestift auf Papier
Erworben aus der Sammlung Cremer am 07.12.1998

Sind K.O. Götz‘ Jonction II und Jean Tinguelys Meta-Matic-Zeichnungen miteinander verwandt? Nun, Tinguelys Meta-Matics entstanden als ironischer Kommentar zur gestischen Malerei und zum Informel der 1950er Jahre, einer Kunst-Strömung, die K.O. Götz mitbegründet hatte. Tinguely belächelte den Geniekult, der die Geste des Künstlers mit Bedeutung auflud und als Ausdruck seiner Persönlichkeit feierte. Tinguely konterte mit Maschinen, die laut, lebensnah und zuweilen lustig waren. Seine von Mal-Maschinen – „Meta-Matics“ – erstellten Zeichnungen sollten zeigen, dass die Kunst sehr gut ohne Künstlergenies auskommt. In seinen Ausstellungen durften die Maschinen sogar von Besuchenden bedient werden. So konnte – mit technischer Unterstützung von Tinguelys scheppernden Apparaten – jede:r zum Künstler, zur Künstlerin werden.