Osthaus Museum Hagen

E 76

Rupprecht Geiger

1948
100 x 72 x 22,8 cm
Eitempera auf Leinwand
Erworben in der Galerie Winterberger, Köln 1978

E 76 gehört zu einer Gruppe aus 14 Gemälden, die alle ein unübliches Format aufweisen. Auf der Suche nach einem neuen Stil löste sich Rupprecht Geiger vom rechteckigen Tafelbild, indem er mit unregelmäßigen Seitenlängen experimentierte. Das abweichende Seitenverhältnis von E76 suggeriert Dreidimensionalität. Dadurch, dass der untere rötlich-schwarz changierende Balken auf der verkürzten linken Bildseite verläuft, erscheint er wie die Vorderseite eines dreieckigen Prismas. Die Oberfläche hellt sich von der schwarzen Kante über ein heller werdendes Grau hin zu einem Weiß auf. Mittels Abstraktion erhält das Gemälde eine Art Doppelgestalt als geometrisches Konstrukt einerseits und Landschaftsbild mit Erd- und Himmelsebene andererseits. Bei Josef Albers‘ Oscillating A ist die Beziehung von Fläche, Raum und Farbe ebenfalls ein zentrales Thema.