Skulpturenmuseum Marl

Modell Baumskulptur 1

Rudolf Wachter

ca. 1994
32,5 × 22 × 12 cm
Holz teilweise farbig gefasst
Seit 1994 im Skulpturenmuseum Marl

Rudolf Wachter arbeitete ausschließlich mit Holz. Mit der Kettensäge schuf er zahlreiche Skulpturen, in denen die Materialität des natürlichen Werkstoffs besonders zur Geltung kommt. Für das Modell der Baumskulptur aus der Marler Innenstadt schnitt er aus dem oberen Teil eines Holzzylinders einen dreieckigen Körper aus und versetzte diesen so weit nach unten, dass er den Boden berührt. Durch dieses Vorgehen wird nicht nur die leicht geneigte Skulptur stabilisiert, sondern auch der Schaffensprozess nachvollziehbar gemacht. Dem Stahlschnitt von Peter Schwickerath liegt ein ähnliches Prinzip zugrunde. Der für seine Stahlskulpturen bekannte Bildhauer schnitt aus einer Stahlplatte ein Kreissegment aus, das lediglich an einer Stelle von einem herausragenden Viereck unterbrochen wird. Die ausgeschnittene Form liegt quer unter der aufgestellten Platte. Wie in Wachters Werk stehen sich Negativ und Positiv gegenüber; Körper, Masse und Volumen werden anhand eines spezifischen Materials räumlich erfahrbar gemacht.