Skulpturenmuseum Marl

ohne Titel

Chargesheimer

1947
66 × 59 × 35 cm
Draht, Eisen, Kupfer, z.T. lackiert

Das Gemälde Nach der Bombenacht von Werner Gilles wirkt auf den ersten Blick überraschend farbenfroh. So irritieren die schwungvollen, kräftigen Linien und eine optimistisch scheinende Helligkeit im Bild des ehemaligen Bauhausschülers. Zeitgleich erscheint die abgebildete Landschaft chaotisch und wüst und der blutrote Grund sowie die ungewöhnlich diffuse, rotbräunlich eingefärbte Himmelpartie deuten den Schrecken und die Zerstörung an, auf die Gilles verweist. Ähnlich dynamisch ist auch die 1947 und somit nur wenige Jahre zuvor entstandene Skulptur o.T. des Künstlers Chargesheimer. Jener, vorrangig bekannt als Fotograf, erlebt und dokumentiert die Zerstörung und den Wiederaufbau seiner Heimatstadt Köln. Sein filigranes Objekt zeichnet bekannte Formen nach, bevor sie in ihren Umrissen nahezu fließend ineinander übergehen, etwas Neues formen oder deplatziert in der Schwebe zu verschwinden drohen. Beide Arbeiten verbindet die Abstraktion, welche das Erlebte und Gefühlte versucht zu verstehen, abzubilden und zu konservieren.